Wärmenetzerweiterung in Zwiesel - Reduzierung schädlicher Emissionen
Seit Jahren hat die Stadt ein Nahwärmenetz. Josef Keilhofer hat schon früh die Weichen für die Wärme aus erneuerbaren Energien gestellt.
Seit mehr als 10 Jahren hat die Stadt Zwiesel in Niederbayern ein Nahwärmenetz in der Innenstadt. Der Betreiber, Josef Keilhofer vom Bauunternehmen Keilhofer GmbH, hat schon früh die Weichen für eine Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien gestellt. Der aktive Umweltschutz und eine regionale Wertschöpfung liegen dem Unternehmer sehr am Herzen.
Enorme Einsparung der CO2-Emissionen
Seit Sommer 2020 plant das Ingenieur Büro Wolfgang Reis im Auftrag von Keilhofer eine Erweiterung des bestehenden Wärmenetzes mit 27 neuen Anschlussnehmern, deren Ölheizungen nun durch eine nachhaltige Wärmeerzeugung ersetzt werden. Öffentliche Gebäude, wie Schulen des Landkreises Regen, Kindergärten, das Rathaus, Gewerbebetriebe und die Baugenossenschaft Zwiesel werden aktuell über ein neues Rohrnetz an die Hackschnitzelanlage angeschlossen. Die Heizleistung der Anlage musste von 1.500 kW auf 2.400 kW aufgestockt werden. Wo vor der Erweiterung schon eine Wärmeenergie von über 6 Millionen kWh jährlich verbraucht wurde, werden es nach Anschluss aller Abnehmer über 8 Millionen kWh im Jahr sein. Diese hohe Zahl verspricht eine Einsparung von über 3 Millionen kg CO2 Emissionen. Damit trägt man in Zwiesel erheblich zum Klimawandel bei.
Neueste Rohrtechnik wird verbaut
Was ist neu? Im bestehenden Wärmenetz wurden damals Stahlrohre verwendet. Aber die Technik hat sich
in den letzten Jahren natürlich weiterentwickelt. Aufgrund der schwierigen 5 km langen Trassenführung,
mit vielen Verwinkelungen und Hindernissen, werden nun die hochgedämmten, flexiblen Kunststoffrohre
FibreFLEX PN10 und FibreFLEX Pro PN16 von der ENERPIPE GmbH verlegt. Der Vorteil dieser Variante
liegt in einem geringeren Wärmeverlust, längerer Lebensdauer und einem höheren möglichen Betriebsdruck
gegenüber Standardrohren aus Kunststoff.
Jedes Anschlussgebäude verfügt über eine Übergabestation. Ein zentraler Pufferspeicher mit ca. 70.000 Liter
stellt die Wärme bedarfsgerecht zur Verfügung und sorgt dafür, dass der Wärmeerzeuger, also der
Hackschnitzelkessel, stetig in der optimalen Leistungsstufe arbeitet.
Im Sommer 2021 sollen die Baumaßnahmen beendet und alle 27 Gebäude im Stadtkern am Nahwärmenetz
angeschlossen sein. Stück für Stück wird die Stadt grüner im Sinne von Umweltschutz und klimagerechter
Wärmeerzeugung. Ein gutes Beispiel dafür, wie sich lokaler Klimaschutz in konkrete Projekte umsetzen lässt.